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Ein Überblick über die Amazon Webservices in der Cloud

Amazon Webservices

Amazon Webservices

Amazon bietet mittlerweile eine Vielzahl an Webservices in der Cloud. Allerdings ist es für Einsteiger nicht immer leicht verständlich, da es einfach sehr viele Konfigurationsmöglichkeiten gibt. Aber gerade das ist es was Amazon ausmacht. Man kann das System sehr ausfallsicher und flexibel konfigurieren – So braucht man weniger Geld in Hardware zu investieren um Sptizen abzufangen.

Das Gute dabei ist auch, dass die Amazon WebServices auf viele bekannte Systeme zurückgreifen, so dass ein Umzug in die Cloud für den Anfang gar nicht so aufwendig sein muss. Wer dann tiefer ins System einsteigt kann aber die Performance steigern und evtl. auch den Preis verringern.

Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) – Der VServer von Amazon

Der EC2 von Amazon ist ein System, mit dem man VServer in der Amazon Cloud hosten kann. Aktuell stehen dafür folgende Betriebssysteme zur Verfügung:

  • Amazon Linux
  • CentOS
  • Debian
  • Oracle Enterprise Linux
  • Red Hat Enterprise Linux
  • SUSE Linux Enterprise
  • Ubuntu
  • Windows Server

Die Leistung der Server wird in Instanztypen unterteilt. Je nach dem, ob man zum Beispiel viel RAM braucht oder eine schnelle CPU kann man sich den passenden Typ heraussuchen. Diese Instanzen werden pro Stunde bezahlt. Das heißt, man kann sich für Zeiten mit viel Traffic einfach ein paar neue Instanzen, also neue VServer hinzufügen und später wieder entfernen.

Es gibt aber auch so genannte Reserved Instances, die man ähnlich wie bei anderen Hostern in einem längeren Zeitraum buchen kann. Dort ist der Preis natürlich geringer. Zu guter Letzt kann man noch auf so genannte Spot-Instanzen bieten. Das ist dann die Hardware, die Amazon als Reserve hat und deshalb auch sehr günstig anbieten kann. Durch diese Preiskalkulation kann man sich seine indivduelle Mischung zusammensetzen:

  • Reserved Instanzen: Quasi das was man immer benötigt
  • OnDemond Instanzen: Für Last-Spitzen
  • Spot Instanzen: Für eher unwichtige Aufgaben, die man ausführen kann, wenn der Preis gerade günstig ist

Auto Scaling

Mit dem Auto Scaling wird an Hand der aktuellen Last die Anzahl der möglichen Server-Instanzen (EC2) bestimmt. So werden zu hohen Lasten neue Server hinzugefügt.

Elastic Load Balancing

Der Load Balancer verteilt die Last auf die einzelnen Server-Instanzen. Ist eine Instanz gerade ausgelastet, werden zum Beispiel die HTTP-Anfragen zu einem anderen Server geleitet.

Amazon WorkSpaces

Die Amazon WorkSpaces sind aktuell erst in der Startphase. Hier geht es darum virtuelle Desktops für Mitarbeiter in die Cloud zu verlegen. So können Mitarbeiter unter anderem das Office der Firma auch von unterwegs erreichen. Der Vorteil dabei ist die Sicherheit. Dadurch, dass die Sachen nicht unbemerkt einfach kopiert werden können, können die Mitarbeiter auch so nicht so leicht Daten stehlen (dafür aber Amazon?).

Ein weiterer Vorteil ist, dass man leicht externe Mitarbeiter ins Netzwerk einbinden kann.

Amazon Virtual Private Cloud

Mit der private Cloud kann man quasi sein eigenes Netzwerk in der Cloud aufbauen. So ist es möglich eigene IP-Räume zu definieren wodurch man einige Server vom öffentlichen Internet abschirmen kann.

Route 53 – DNS Server

Route 53 ist der DNS Server in den Amazon Webservices. Das ist meiner Meinung nach einer der interessantesten Features bei Amazon. Man kann so zum Beispiel an Hand des Herkunftslandes festlegen, zu welchem Server der User verbunden wird. Das kann gerade in internationalen Unternehmen einen guten Schub an Performance bringen.

Mit dem Failover kann Route 53 erkennen, wenn ein Server gerade nicht erreichbar ist. In dem Fall können die User einfach an einen anderen Server geleitet werden. Das interessante bei den meisten Diensten im AWS ist übrigens, dass man sie nicht komplett nutzen muss. Man kann den DNS-Server also auch mit einem eigenen Webserver nutzen.

Bezahlt wird nach der Anzahl der Anfragen.

AWS Direct Connect

Die öffentliche Internetverbindung ist nicht immer die schnellste. Wieso also nicht einfach selbst ein Kabel direkt zu Amazon legen und den Provider dazwischen überspringen? AWS Direct Connect macht es möglich!

Klingt auf jeden Fall sehr interessant, dürfte für den privaten Blog dann aber doch etwas überdimensioniert sein. Gezahlt wird nach Nutzung pro Port pro Stunden. Verfügbar sind 1 und 10 Gbit Ports.

Amazon Simple Storage Service

Amazon S3 ist ein Speicher, in dem man seine Dateien ablagern kann. Unterstützt werden Dateien bis zu einer Größe von 5TB, die je nach Wahl in verschiedenen Regionen gespeichert werden können. Die Daten können über REST und -SOAP Schnittstellen hochgeladen und über HTTP oder BitTorrent™ heruntergeladen werden. Das Beste am S3 ist dessen Verfügbarkeit. Amazon spricht von 99,999999999 %-ige Zuverlässigkeit und 99,99 %-ige Verfügbarkeit von Objekten über einen Zeitraum eines Jahres. Wer sich im Vergleich dazu mal normale Webhoster anschaut, wird sehen, dass das eine beindruckende Leistung ist.

Amazon Glacier

Amazon Glacier ist wie der Simpel Storage Service ein Dienst zum Speichern von Dateien. Dieser Dienst ist aber für Archivdaten ausgelegt. Das heißt der Zugriff ist etwas langsamer, der Preis dafür aber deutlich günstiger. Eigentlich eine gute Möglichkeit um Backups zu speichern.

Amazon Elastic Block Store (EBS)

Der Elastic Block Store speichert Daten nicht auf Dateiebene, sondern verhält sich wie eine Festplatte. Sie kann den EC2-Servern als Volumne zur Verfügung gestellt werden. Es ist auch möglich darauf einen Snapshot des Servers zu machen und so einen weiteren Server erstellt, der genau das beinhaltet, was der erste hat.

AWS Import/Export

Wer größere Datenmengen in die Cloud bringen oder aus der Cloud holen möchte kann mit langen Wartezeiten rechnen. Gerade wer keine gute Internetanbindung hat. Wieso nicht einfach eine Festplatte an Amazon schicken und die spielen sie ein? Kein Problem, mit dem AWS Import/Export ist das möglich. Kostet aktuell 80 USD plus 2,49 USD pro Stunde, in dem die Daten übertragen werden.

AWS Storage Gateway

Das Storage Gateway wird in die lokale IT-Umgebung eingebaut. Es bietet eine Art Cache, in dem Oft angeforderte Daten im lokalen Netzwerk zwischengespeichert werden, um so einen schnelleren Zugriff zu ermöglichen.

Amazon CloudFront – Content Delivery Network

Die CloudFront ist das Content Delivery Network von Amazon. Sie ist dafür ausgelegt statische Inhalte performant den Endbenutzern zur Verfügung zu stellen. Die Inhalte werden entweder vom eigenen Webserver oder von den anderen Amazon Webservies geholt und auf die verschiedenen Rechenzentren verteilt.

Amazon Relational Database Service

Oder kurz gesagt: Die Datenbank in der Cloud. Aktuell werden folgende Datenbanken unterstützt:

  • MySQL
  • PostgreSQL
  • Oracle
  • SQL Server

Backups werden automatisch erstellt und auch Patches werden ohne eigenem zutun eingespielt. Ähnlich wie bei dem EC2 kann man auch hier nach bestimmten Typen wählen. So kann man den Arbeitsspeicher bei hoher Last auf aktuell bis zu 244 GB hochskalieren.

Amazon DynamoDB – NoSQL

Auch der Bereich NoSQL ist in den Webservices vertreten. Mit DynamoDB kann man Datensätze schemalos Speichern. Im Gegensatz zum Amazon RDS muss man sich hier nicht mit der Skalierung beschäftigen, dass passiert alles automatisch.

Amazon ElastiCache

Mit Amazon ElastiCache kann man Daten im Arbeitsspeicher Zwischenspeichern und hat somit einen noch schnelleren Zugriff. Von der Ansteuerung her ist es mit Memcached oder Redis kompatibel.

Weitere Dienste

Analysen

  • Amazon EMR: Gehostetes Hadoop-Framework
  • Amazon Kinesis: Datenstromverarbeitung in Echtzeit
  • AWS Data Pipeline: Orchestrierungs-Service für regelmäßige, datengesteuerte Workflows
  • Amazon Redshift: Schneller und leistungsstarker, vollständig verwalteter Data Warehouse-Service in Petabyte-Größe

Anwendungsservices

  • Amazon AppStream: Anwendungs-Streaming mit kurzer Latenz
  • Amazon CloudSearch: Verwalteter Suchdienst
  • Amazon SWF: Workflow-Service zur Koordinierung von Anwendungskomponenten
  • Amazon SQS: Nachrichtenwarteschlangen-Service
  • Amazon SES: Service zum Senden von E-Mails
  • Amazon SNS: Push-Benachrichtigungsservice
  • Amazon FPS: API-basierter Zahlungsservice
  • Amazon Elastic Transcoder: Benutzerfreundliche skalierbare Transcodierung von Medien

Bereitstellung und Verwaltung

  • AWS Management Console: Web-basierte Benutzeroberfläche
  • AWS Identity and Access Management (IAM): Konfigurierbare Steuerelemente für den AWS-Zugriff
  • AWS CloudTrail: Protokollierung von Benutzeraktivitäten
  • Amazon CloudWatch: Überwachung von Ressourcen und Anwendungen
  • AWS Elastic Beanstalk: Container zur Bereitstellung von Anwendungen in AWS
  • AWS CloudFormation: Vorlagen für die Erstellung von AWS-Ressourcen
  • AWS OpsWorks: Anwendungsverwaltungsservice für Entwicklung/IT-Betrieb
  • AWS CloudHSM: Hardwarebasierter Schlüsselspeicher für die regulatorische Compliance

Was ich an den AWS so gut finde

Leider habe ich die Amazon Webservices noch nicht produktiv im Einsatz. Ich habe mir diese in letztere Zeit aber mal genauer angesehen und finde das Konzept dahinter richtig gut. Man zahlt halt nur das was man braucht und kann schnell hochskalieren. Das macht gerade für Startups Sinn, wo man zum Beispiel zum Anfang bei einem Hype sich schnell vergrößern muss, dieser aber auch schnell wieder sinken kann, wenn der erste Ansturm vorbei ist.

Auch das Preissystem ist interessant. Auch wenn die Sturktur am Anfang etwas übersichtlich ist kann man bestimmten Aktionen einen Geldwert zuweisen. Was kostet zum Beispiel ein Login? Oder sogar was kosten tausend Aufrufe der Website? Durch das Wissen kann man seine eigene Preisstruktur flexibel den Serverkosten anpassen und so vielleicht besonders aufwendige Teile ausbessern oder auch komplett entfernen.

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Kommentare

Hagel schrieb am 19.12.2013:

Danke, sehr guter und informativer Artikel. Ich habe es so in der Detailtiefe noch nicht gelesen zum Thema Amazon Cloud, da hast du sicherlich lange recherchiert.

Klaus Breyer schrieb am 10.01.2014:

Toller Überblick! Ich habe mir mal erlaubt, bei meiner Backup-Strategie darauf zu verlinken :) http://klaus-breyer.de/software/hinter-jedem-starken-mann-steht-ein-starkes-backup/238 Cheers, Klaus

Joocom schrieb am 03.03.2014:

Servus, falls es noch wen gibt, der zusätzlich zu dem hier super verfassten Überblick eine kleine Info bezüglich Performance benötigt, da habe ich letztens bei uns im Blog auch was interessantes geschrieben. Es geht hauptsächlich um die neuen Instanztypen von AWS und ich habe einen kleinen Vergleich aufgestellt. Wer mag, hier der Link: http://www.joocom.de/blog/amazon-cloud-instanztypen/

DerMudder schrieb am 26.03.2014:

Man muss aber leider sagen, dass AWS im Komplettpaket recht teuer ist. Ein "Mittelklasse"-Webserver mit Backup-Speicher kostet im EU-Gebiet rund 120$/Monat. Und das mit einer eher schlechten Transferrate. Anständige Webserver die dann auch über schnellere Speicheranbindung und gute Netzwerkverbindung verfügen (in den kleinen Instanzen ist die Datentransferrate nämlich abgrundtief reduziert) kommen auf rund 275$/Monat. Und richtige Cluster-Systeme mit Autoscaling/Loadbalancer etc sind zwar vom technischen recht schnell eingerichtet aber amazon lässt sich eben jeden noch so kleinen Dienst teuer bezahlen.

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