WebDAV einrichten und konfigurieren
Genau so wie z.B. die Programmiertechnik AJAX gibt es die HTTP-Erweiterung WebDAV schon ein paar Jahre. Allerdings hat man jetzt erst die Möglichkeiten erkannt und es gibt immer mehr Anwendungen wie "Subversion" oder der Online-Zugriff auf Nutzer-Mails, die auf WebDAV basieren. Weiterhin werden die Möglichkeiten von z. B. Windows-Netzlaufwerken erheblich erweitert, da theoretisch weltweit Nutzer auf die Daten des WebDAV-Laufwerkes zugreifen können.Was steckt hinter WebDAV?
Der Begriff WebDAV ist die Abkürzung für "Web-Based Distributed Authoring and Versioning". Diese Bezeichnung kann man mit "Internetbasiertes dezentralisiertes Autorensystem und Versionskontrolle" übersetzen. Grob beschrieben ist es ein Protokoll zum Bereitstellen und Ablegen von Dateien und Verzeichnissen im Internet sowie einer Kontrolle der Versionen der abgelegten Ressourcen. Dieses Angebot von Providern ist heute bereits als "Online"-Festplatte bekannt. Im Normalfall greifen die Internet-Nutzer über den Browser nur lesend auf die Daten im Netz zu, wenn sie die Webseiten vom Server abrufen. WebDAV erweitert die Kommunikation mit einem Webserver um einen schreibenden Zugriff.Bereits Mitte der 90-er Jahre wurden beim W3C die ersten Treffen veranstaltet, um aus dem damaligen World Wide Web ein Schreib/Lese-Medium zu machen. Dies war auch das ursprüngliche Ziel von Tim Berners-Lee, allerdings hat sich das Internet im Laufe der Zeit zu einem reinen Lesemedium entwickelt. Bei der IETF (Internet Engineering Task Force) wurden mehrere Arbeitsgruppen zur Entwicklung des WebDAV-Protokolls geschaffen, da es zuviel erschien, sämtliche Ideen in einem Team umzusetzen. Die eigentliche WebDAV-Arbeitsgruppe veröffentlichte insgesamt 7 RFC-Dokumente und wurde Anfang 2007 aufgelöst.
Welche Vorteil bietet WebDAV?
Erweiterung des HTTP-Protokolls
WebDAV bietet mehrerer Vorteile, wobei sich der bedeutendste Pluspunkt daraus ergibt, das es sich um eine Erweiterung des bekannten HTTP-Protokolls handelt. Dieses Protokoll ist im Normalfall an den Firewalls in großen Firmen freigeschaltet und dient zur Kommunikation zwischen Browser und Server im Internet. Somit ist keine Änderung der Netzwerkkonfiguration notwendig.Weltweiter Zugriff auf Daten möglich
Mit der Hilfe von WebDAV können Dateien überall auf der Welt zur Verfügung gestellt werden. Das beste Beispiel dazu sind Urlaubsbilder, die man einem Freund, der in Amerika lebt, schicken möchte. Die Post dauert zu lange und bei der großen Menge an Bildern ist eine Email nicht gerade praktikabel. Also stellt man die Bilder über WebDAV auf eine Online-Festplatte und der Freund kann jederzeit darauf zugreifen.Kein eigener FTP-Server notwendig
In Firmen werden oft Archive mit alten Dokumenten angelegt. Falls eine Archivierung in Papierform nicht unbedingt notwendig ist, kann man einen zentralen Server einlegen, auf dem die Unterlagen in elektronischer Form hinterlegt werden. Um keinen zusätzlichen Aufwand betreiben zu müssen einen FTP-Server einzurichten, wird der Zugriff per WebDAV auf die Dokumentation für die relevanten Kollegen ermöglicht.Aufhebung von bekannten Einschränkungen
Weiterhin hebt WebDAV die Einschränkung von Netzlaufwerken auf, die normalerweise nur in einem lokalen Netzwerk (=> Arbeitsgruppe bei Windows) nutzbar sind. Theoretisch kann jeder Internet-Nutzer auf der Welt auf diese Daten per WebDAV zugreifen.Einfache Administration von WebDAV
Die Konfiguration und die Einrichtung erfolgt nur zentral am Webserver. Die Clients (= Nutzer) müssen an ihrem Betriebssystem nichts verändern bzw. installieren. Dabei ist es egal, ob es sich um Windows oder Linux handelt. Der Zugriff auf ein WebDAV-Laufwerk ist mit Bordmitteln jederzeit möglich.WebDAV und das HTTP-Protokoll
Technisch gesehen ist WebDAV eine Erweiterung des HTTP-Protokolls in der Version 1.1. Damit wird die Liste der bereits vorhandenen Kommunikationsmethoden von HTTP um 7 neue erweitert. Die folgende Tabelle zeigt die WebDAV-Methoden und deren Bedeutung:Methode | Bedeutung |
---|---|
PROPFIND | Ermittlung von Eigenschaften einer Datei / eines Verzeichnisses - wird in XML gespeichert |
PROPPATCH | ändert und löscht Eigenschaften einer Datei / eines Verzeichnisses |
MKCOL | Erstellung einer "Kollektion" (engl. Collection) -> Anlegen eines Verzeichnisses |
COPY | Kopieren eine Datei / Verzeichnis von einer URI zur anderen |
MOVE | Verschiebung eine Datei / Verzeichnis von einer URI zur anderen |
LOCK | Setzen einer Sperre auf eine Datei / Verzeichnis |
UNLOCK | Entfernen einer Sperre auf eine Datei / Verzeichnis |
Die HTTP-Methoden PUT und DELETE, die es noch in der aktuellen Protokollversion gibt, spielen für WebDAV keine Rolle und werden auch von den bekannten Webservern nicht mehr interpretiert (HTTP-Fehlercode 405: Methods not allowed).
Genau so wie z.B. die Programmiertechnik AJAX gibt es die HTTP-Erweiterung WebDAV schon ein paar Jahre. Allerdings hat man jetzt erst die Möglichkeiten erkannt und es gibt immer mehr Anwendungen wie “Subversion” oder der Online-Zugriff auf Nutzer-Mails, die auf WebDAV basieren. Weiterhin werden die Möglichkeiten von z. B. Windows-Netzlaufwerken erheblich erweitert, da theoretisch weltweit Nutzer auf die Daten des WebDAV-Laufwerkes zugreifen können.
Sicherheit bei WebDAV
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die WebDAV-Konfiguration einsatzbereit und funktionsfähig. Allerdings wurde noch nichts für die Sicherheit getan. Dafür gibt es zwei relevante Bereiche: Der Zugriff auf die Daten im WebDAV-Verzeichnis und die Verbindung zwischen Client und WebDAV-Verzeichnis.
Zugriff auf ein WebDAV-Laufwerk
Nachdem WebDAV nun eingerichtet ist, geht es darum einen externen PC mit diesem WebDAV-Laufwerk zu verbinden. Die einzelnen Betriebssysteme verhalten sich hierbei jedoch leider sehr unterschiedlich.
- WebDAV unter Windows einrichten
- Anzeige im Browser-Fenster
- Der Webordner beim Internet Explorer
- Einrichten eines Netzlaufwerkes
- Hinzufügen einer Netzwerkressource
- Hinweise zur Basic-Authentifizierung
- WebDAV unter Linux einrichten
- Zugriff über den Browser Konqueror
- Mounten eines WebDAV-Laufwerkes
- Einschränkungen durch SSL
WebDAV-Konfiguration im Apache-Webserver
Um WebDAV verwenden zu können benötigt man einen entsprechend konfigurierten Webserver. Der Apache-Webserver, als einer der meistgenutzen, bietet hierfür bereits die Voraussetzungen und kann leicht auf die Verwendung von WebDAV angepasst werden.
- Download und Installation des Webservers
- Eintragen von Server-Informationen
- Auswahl des Server-Verzeichnisses
- Test der Installation
- Konfiguration im Apache 2.x
- Freischalten der WebDAV-Module
- Anlegen der Lock-Datenbank
- Freigeben des WebDAV-Ordners
- Anlegen der WebDAV-Sektion in Konfigurationsdatei
- Aktivieren von WebDAV
- Ausführen von Skripten verhindern
- Anzeige des Verzeichnis-Inhaltes
- Hinweise zum Apache 1.3.x
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